Autophagie,Ölziehen, Darmreinigung und Aminas
Erstellt von r.ehlers am Samstag 3. Mai 2014
Von:…. [mailto: ….@…..de]
Gesendet: Samstag, 3. Mai 2014 12:13
An: Rolf Ehlers
Betreff: Anfrage Anwendung
Lieber Herr Ehlers,
ich hätte eine Frage. Vor 2 Jahren wurde mir ein Serotoninmangel diagnostiziert und dann vor einem Jahr kamen Angststörungen/Depressionen dazu. Von August bis vor 2 Wochen nahm ich dann ein SSRI (Venlafaxin). Die letzten Wochen hatte ich es bei 5mg pro Tag ausgeschlichen und dann vor 2 Wochen auf null. In den Wochen gings mir so extrem gut wie lange nicht mehr. Bis vor einer Woche. Seitdem geht die Ängstlichkeit, innere Unruhe, Minderwertigkeitsgefühle, depressive Stimmung, Herzflattern etc wieder los. Natürlich kann das auch vom Absetzen. Aber genau so ging es mir vor den Tabletten auch. Und ich will und kann das nicht mehr. Seit 6 Wochen mache ich Yoga. Beim Ausschleichen der Tabletten habe ich zusätzlich noch drei Wochen gefastet um das ganze leichter zu gestalten. Da ging’s mir auch super. Habe jeden Morgen 1EL Bio Quinoa Mehl, 1EL Bio Amaranth Mehl, 1TL Ashwagandha (hilft auch bei Serotoninmangel), 1 TL Maca usw in Apfelsaft genommen. Nach dem Fasten habe ich das vernachlässigt. Außer die Amazonas Darmreinigung (Pulver aus verschiedenen Pflanzen) nehme ich seit 5 Wochen regelmäßig.
Ich bin übrigens 25, Studentin, und kann mir Aminas schlichtweg nicht leisten, weil ich an sich auch nur Obst, Gemüse, Hirse, Kartoffeln etc esse. Keinen Zucker, seltenst Mehlprodukte wie Kuchen oder Pizza, kein Brot (nur glutenfrei selbstgebacken ab und an, keinen Zucker usw. Das ist auch schon teuer =) Daher nehme ich Quinoa/Amaranthmehl statt Aminas.
Da es mir jetzt wieder so schlecht geht, habe ich vor 3 Tagen wieder mit dem Quinoa/Amaranthmehl angefangen. Außerdem habe ich mich über intermittierendes Fasten informiert.
Momentan mache ich es so: ab 19 Uhr kein Essen, morgens Ölziehen mit Kokosöl, anschließend 1 Glas Apfelsaft mit stillem Wasser mit Quinoa/Amaranthmehl, anschließend 1h Yoga, dann ein Glas mit der Darmreinigung und dann um 12 oder 13 Uhr „frühstücke“ ich Obst. Den Tag über trinke ich zw 3-5l Wasser/Tee. Je nachdem, ob ich daheim bin oder in die Uni muss.
Ich faste also sozusagen etwa 17 – 18h. (Bin übrigens 1,77 m und etwa 55kg..nicht untergewichtig, sondern schlank, aber zu wenig Muskelmasse, daher das geringe Gewicht..war schon bei der Körperanalyse)
Meine Frage ist nun: wird die Autophagie, die ja nach etwa 13 Std. eintritt, durch den Apfelsaft unterbrochen? Ich kann die Mehle nicht anders trinken, sonst krieg ich Brechreiz. Ich möchte aber nicht, dass der Vorgang gestört wird. Ich möchte, dass der Müll beseitigt wird.
Vllt werde ich auch irgendwann länger fasten, also 1 Tag essen, 1 Tag fasten, aber im Moment möchte ich’s mal bei dem Fenster belassen. Ich habe ohnehin Schwierigkeiten teilweise genug zu essen.
Liebe Grüße und Danke schon mal 🙂
Meine Antwort:
Liebe Frau ….,
vielen Dank für Ihre Mail. Ihre Fragen lösen bei mir aber Fragen über Fragen aus:
- Wie hat „man“ bei Ihnen einen Serotoninmangel festgestellt? Sind wir uns darüber einig, dass es nur um den Serotoningehalt im Gehirn geht und dass der derzeit weder direkt noch indirekt messbar ist?
- Warum haben Sie mit je 1 EL so viel Amaranth und Quinoa und dazu noch einen EL Ashwaganda und 1 TL Maca genommen?
- Wer sagt, dass Ashwaganda den Level des Botenstoffe Serotonin fördert? Uns wie denn?
- Was versprechen Sie sich vom teuren Maca?
- Warum betreiben Sie laufen eine Darmreinigung? Und das bei der geringe Menge Nahrung, die Sie sich gönnen?
- Warum essen Sie kein rohes grünes Gemüse, auch das Grün von Möhren, Sellerie etc.? Warum essen Sie nicht auch Buchen- und anderes Esslaub, das Sie gar nichts kostet? Können Sie sich nicht mit einem kleine Mixer ein Grünes Smoothie selbst machen?
- Warum wollen Sie abnehmen, wo Sie doch nur 55 kg wiegen?
- Glauben Sie wirklich, dass Ihr Körper regelmäßig entgiftet werden müsste? Beim Ölziehen spucken Sie das wertvolle Kokosöl ja wieder aus.
- Wie kommen Sie auf die Idee, dass irgendwer die Vorgänge von automatischem Zellauf- und Zellabbau gut genug versteht, um gezielt auf sie einwirken zu können? Woher kommt die Vorstellung, dass die Autophagie nur zu bestimmten Zeiten stattfände?
- Warum trinken Sie täglich bis zu 5 l Flüssigkeit? Reichen nicht ca. 2 l?
- Warum planen Sie, intermittierend 1:1 zu fasten? Reichen für Ihre Zwecke nicht tägliche Pausen zwischen den Mahlzeiten?
Yoga ist bestimmt wertvoll, wie alle regelmäßige innere Sammlung. Dass Sie auf Einfachzucker und Auszugsmehl verzichten, ist sicher sehr gut. Brot brauchen Sie ganz sicher gar nicht. Ich kann aus Ihrer Anfrage nicht erkennen, dass Sie es beachten, einmal am Tag (meist morgens) auf leeren Magen eine kleine Portion nativer Kost zu essen – also nicht mehr als einen EL (8,5 . 10 g) und parallel dazu ein gutes Glas Wasser oder anderer Flüssigkeit (auch Saft oder Schorle) zu trinken. Die Besonderheit, solche Kost auf leeren Magen zu konsumieren, ist der Grund für den Anstoß der körpereigenen Produktion des Botenstoffes Serotonin, sonst nichts.
Zur Geschmacksverbesserung gibt es bessere Wege als die kleine Menge Pflanzenmehls in Apfelsaft zu verlösen. Ein wenig Honig oder Sirup stört den Prozess nicht. Ich schwöre auf einen gestrichenen Löffel Aminas (ca. 8,5 g) und eine gleiche Menge billigen Apfelmus (von Aldi), die ich miteinander so verrühre, dass nichts mehr staubt. Den leckeren Brei nehme ich in kleinen Bröckchen mit einem Löffelchen auf und trinke dazu ein Glas Wasser. Das ist mein ganzes Frühstück, das mich über den ganzen Arbeitstag bringt. Am frühen Abend esse ich aber so „normal“ wie es nur geht, jedenfalls nicht zu wenig, damit mein Verdauungsapparat dann auch etwas zu tun hat.
Ich freue mich, wieder von Ihnen zu hören.
Herzliche Grüße
Rolf Ehlers